Am 22. und 23. März wird der Landesvorstand der niedersächsischen Grünen in Celle neu gewählt. Ich bewerbe mich für den Landesvorsitz. Nachfolgend stelle ich auch hier meine schriftliche Bewerbung zum Nachlesen zur Verfügung.
Unsere Partei steht vor entscheidenden Herausforderungen und gleichzeitig großen Chancen. Wir haben bei der Bundestagswahl das zweitbeste Ergebnis unserer Parteigeschichte erreicht und sind trotzdem nicht zufrieden. Und das nicht nur, weil wir einen höheren Anspruch haben und mitgestalten wollen, sondern vor allem, weil wir wissen: Es braucht starke Grüne, um eine Politik zu machen, die die Herausforderungen von heute mit zukunftsgerichteten Lösungen angeht und die Lösungen nicht in der Vergangenheit sucht.
Ich kandidiere für den Landesvorsitz, weil ich davon überzeugt bin, dass wir als Partei eine klare Richtung brauchen: eine starke, professionelle und zukunftsorientierte Organisation, die nah an den Menschen in Stadt und Land bleibt.
Wir kennen die Aufgaben der Zukunft
Die Klimakrise hat Einfluss auf sämtliche Lebensbereiche und Politikfelder und ist – auch wenn das in den letzten Monaten viel zu sehr unter den Tisch gefallen ist – die Herausforderung unserer Zeit. Sie bedroht unsere Lebensgrundlage, unsere Sicherheit – innen, wie außen -, unsere Gesundheit und auch unseren Wohlstand.
Wir in Niedersachsen sind davon gleich mehrfach berührt. Durch unsere Küsten stehen wir vor besonderen Herausforderungen, was die Klimafolgenanpassung betrifft. Die Menschen und die Natur hier nachhaltig zu schützen, wird uns in den nächsten Jahrzehnten massiv herausfordern. Gleichzeitig sind wir das zentrale Bundesland, was die Energiewende angeht. Wir müssen den Weg weiter gehen, dass Niedersachsen bundesweit Vorreiter bei Windkraft, Solarenergie und Wasserstofftechnologien ist und bleibt.
Klimaschutz darf keine soziale Frage werden, bei der nur diejenigen profitieren, die es sich leisten können. Menschen mit großen Vermögen müssen stärker zur Finanzierung beitragen. Eine gerechte Steuerpolitik ist dafür essenziell.
Bildung entscheidet über Lebenschancen. Trotz der schwierigen Haushaltslage haben wir es in Niedersachsen geschafft, so viel Geld in Bildung zu stecken, wie noch nie. Nun gilt es, diesen Kurs fortzusetzen und Niedersachsen zu einem Vorreiter für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit zu machen.
Die jüngsten Entwicklungen in der Welt zeigen aber auch einmal mehr, dass echte Bildung nicht nur bedeutet, fachliche Inhalte und Kompetenzen für die nächsten Klausuren und Prüfungen zu verinnerlichen, sondern insbesondere der politischen und historischen Bildung eine enorme Bedeutung zu kommen wird. Historische, gesellschaftliche und globale Zusammenhänge müssen zusammen gedacht und analysiert werden und junge Menschen müssen wir befähigen, kritisch zu hinterfragen und echte Zukunftslösungen zu entwickeln.
Unsere Partei wächst
Wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen – und mit uns auch unsere Verantwortung, diese Dynamik in konstruktive Bahnen zu lenken. Viele Neumitglieder bringen wertvolle berufliche und gesellschaftliche Erfahrungen mit. Ihre Kompetenzen müssen systematisch in unsere Parteiarbeit integriert werden, damit wir als Partei weiter wachsen und innovativ bleiben.
Unsere Partei lebt vom Engagement ihrer Mitglieder. Ein zentraler Baustein für unseren Erfolg ist eine mitgliedernahe Parteistruktur, die alle einbindet und Partizipation erleichtert. Dafür braucht es gezielte Programme und Austauschformate zwischen neuen und erfahrenen Mitgliedern genauso, wie zwischen der Parteibasis und Amts- und Mandatsträger:innen.
Für eine starke Zukunft: Professionalisierung vorantreiben
Durch meine Arbeit in einem Kreisvorstand in einem ländlich geprägten Gebiet weiß ich um die starke Rolle einer Landespartei. Kreisverbände leisten die Kärrnerarbeit. Diese vielen, neuen und erfahrenen Mitglieder gilt es nachhaltig zu stärken. Die kommunale Ebene ist das Fundament unserer politischen Arbeit. Hier entscheiden sich Wahlergebnisse, hier setzen wir unsere politischen Ideen konkret um. Daher müssen wir die Vernetzung zwischen Landes- und Kommunalpolitik verbessern und unsere Strukturen so ausrichten, dass lokale Themen gehört und gestärkt werden. Wir müssen grüne Politik noch besser in ländlichen Regionen sichtbar und verständlich machen. Der Landesverband muss die Kreisverbände aktiv dabei unterstützen, ihre Themen in die Öffentlichkeit zu bringen. Gezielte Schulungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit können hier genauso hilfreich sein, wie der Aufbau und die Koordination eines „Best Practice“-Netzwerks, um erfolgreiche Strategien zwischen Kreisverbänden systematisch zu teilen und übertragbar zu machen.
Insbesondere im anstehenden Kommunalwahlkampf kann der Landesvorstand hier durch Vernetzung und Koordination die Kreis- und Ortsverbände gezielt unterstützen und entlasten.
Viele Kreisverbände haben sich mittlerweile auch durch die Unterstützung des Landesverbandes auf den Weg gemacht, hauptamtliche Kreisgeschäftsführungen anzustellen. Angesichts der zahlreichen neuen Mitglieder, kommt auf sie eine noch größere Aufgabe zu. Wir müssen als Landesverband deshalb noch mehr in die Förderung von Kreisgeschäftsführungen investieren, um uns weiter zu professionalisieren.
Unsere Ziele sind mein Weg
Ich bin bei Bündnis 90/Die Grünen eingetreten, ich engagiere mich seither auch aktiv, weil «Verantwortung übernehmen» und «Farbe bekennen» für mich nicht nur Redewendungen sind, sondern handlungsleitend. Ich möchte aktiv gestalten und traue mir zu, unseren Landesverband gemeinsam mit Euch voranzubringen. In meiner bisherigen beruflichen und politischen Arbeit habe ich stets darauf geachtet, aktiv den Zusammenhalt zu stärken und Brücken zwischen vielfältigen Perspektiven zu bauen. Dafür bringe ich Besonnenheit und Kooperationsbereitschaft, aber auch die nötige Klarheit und genügend Kritikfähigkeit mit. Das biete ich Euch für die nächsten zwei Jahre an.
Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten die Veränderungen der nächsten Jahre gemeinsam als Partei zu gestalten und bitte Euch um Euer Vertrauen, diesen Weg mit Euch gehen zu dürfen.
Lasst uns Niedersachsen grün, stark und gerecht gestalten!
Euer Joachim
Über mich
- Jahrgang 1992
- Lehrer für Geschichte und Mathe
- Vater eines Kindes
- seit 2021 im Kreisvorstand Stade
- Mitglied im Koordinationsteam Regionalkonferenz Elbe-Weser
- Bundestagskandidat für den Wahlkreis 30 (Stade-Rotenburg) 2025, Listenplatz 16
- Bergsportler, Segler und Musiker